20.Februar 2018
Die zehnte Jubiläumsausgabe des FilmFrühstücks der ver.di-FilmUnion konnte sich über eine rekordverdächtige Gästezahl freuen. Die Berliner Stadtklause, in der die FilmUnion traditionell zur Berlinale zum rustikalen Frühstück einlädt, war voll wie nie. Über 100 Filmschaffende waren am 17. Februar in die Bernburger Straße gekommen. Nicht nur wegen des deftigen Buffets, sondern auch, um zu netzwerken und sich über die Themen auszutauschen, die die Branche derzeit bewegen.
Dazu zählen etwa die #metoo-Debatte und ihre Konsequenzen in Deutschland, die Gründung von Pro Quote Film, die Tarifrunde für Filmschaffende und der Novellierungsbedarf der Filmförderkriterien, erläuterte Kathlen Eggerling die aktuellen Schwerpunkte der ver.di-FilmUnion. An die Gäste gab sie die Aufforderung einer der Initiatorinnen der Pro Quote Film-Gründung weiter: „Bildet Banden!“. ver.di sei so eine Bande und schließe sich auch selbst mit anderen zu größeren Banden zusammen. So etwa bei der Einrichtung einer überbetrieblichen Antidiskrimierungs- und Beschwerdestelle, für die ver.di mit zahlreichen weiteren Branchenverbänden, darunter der BFFS, in einem engen Bündnis arbeite. Mit Pro Quote Film strebe man zudem ebenfalls eine intensivere Zusammenarbeit an.
Bandenbildung sei auch Thema in der Tarifarbeit, so Eggerling, wo man in der aktuellen Tarifrunde für Film- und Fernsehschaffende mit den kooperierenden Verbänden unbedingt die 12 Stunden tägliche Höchstarbeitszeit durchsetzen wolle. „Und da ist mit vielen Bandenmitgliedern natürlich auch viel mehr möglich als mit wenigen“, sagte sie und verband dies mit der Aufforderung an jeden, der noch nicht dabei ist, für sich zu prüfen, ob ver.di nicht die geeignete Bande sei.
Ein weiteres Handlungsfeld sehe ver.di schließlich in der Filmförderung. Dort setze man sich für die Aufnahme von sozialen und tariflichen Mindeststandards als Förderkriterium sei. Die Filmförderung MFG Baden-Württemberg habe es vorgemacht, nun müssten andere Filmförderanstalten dem Beispiel folgen. Diese Forderung stieß bei den Gästen auf großen Zuspruch, die auch ihre Bereitschaft anzeigten, eine Kampagne mit diesem Ziel zu unterstützen.