Erstes Sondierungsgespräch für die Bavaria-Film, Bavaria-Studios und BPS deutet auf langwierige Verhandlungen hin. Die Bavaria-Geschäftsführungen wollen getrennte Verhandlungen für jede Firma und stehen wohl nicht mehr zu früheren Tarifangeboten.
München, 25. September 2012: Am 24. September kam es zum ersten Sondierungsgespräch zu Haustarifverhandlungen für die Firmen Bavaria-Film, Bavaria-Studios und BPS. Obwohl die Aufforderung zu Haustarifverhandlungen durch ver.di bereits Anfang August erfolgte, sehen sich die Vertreter der Bavaria-Firmen erst gegen Ende Oktober in der Lage in Tarifverhandlungen einzutreten. Und dies soll nach dem Willen der Geschäftsführungen in getrennten Verhandlungen für alle drei Firmen stattfinden, obwohl alle unter dem Dach der Bavaria zu einem Konzern gehören und am Standort München die Rahmenbedingungen identisch sind. Ver.di hat darauf gedrungen, gemeinsam für die Firmen ein möglichst zügiges Verhandlungsergebnis zu erreichen, damit endlich die dringend erwarteten Tariferhöhungen für die betroffenen Beschäftigten erreicht werden. Dem haben die Vertreter der Bavaria-Firmen eine deutliche Absage erteilt.
Nötig geworden sind die Haustarifverhandlungen für den Bavaria-Konzern, nachdem auf Ebene des Flächentarifvertrages mit dem VTFF kein Ergebnis mehr erzielt werden konnte. Nun deutet sich aber an, dass die Bavaria-Firmen als stärkste Vertreter im ehemaligen Flächentarif-Verbund nicht mal mehr zu ihren letzten Angeboten stehen. Damit wären nicht einmal die über 30 Monate verteilte Tariferhöhung um zweimal 2,2% noch Gegenstand der Verhandlung. Die genauen Angebote werden die Bavaria-Vertreter gegen Mitte Oktober ver.di mitteilen. Dabei werden auch Forderungen zu noch weitergehenden Arbeitszeitflexibilisierung und zum Zurückschrauben von Zuschlagsregelungen zu erwarten sein.
„Es ist bedauerlich und nicht nachvollziehbar, dass sich Bavaria vor Tariferhöhungen für ihre Mitarbeiter in 2012 drücken will. Das Auseinanderdividieren der bisher tarifgebunden Firmen innerhalb des Konzerns ist pure Kleinstaaterei und kann nicht im Sinne einer vorausschauenden Unternehmenspolitik sein. Im Sinne der Beschäftigten ist es jedenfalls nicht. Wir werden uns für möglichst einheitliche aber vor allem um sinnvolle Regelungen auf Basis des bisherigen Flächentarifvertrages einsetzen, und für deutliche Tariferhöhungen“, erklärte der ver.di-Tarifsekretär Matthias von Fintel.
Als nächster Verhandlungstermin wurde, obwohl es für ver.di eine unnötige Verzögerung darstellt, erst mal der 25. bzw. 26. Oktober festgehalten. Mit den Vertretern in der betrieblichen Tarifkommission wird ver.di-intern über dieses Vorgehen seitens Bavaria beraten.