Tarifverhandlungen über Gagen für Filmschaffende gestartet

04.11.2021

04. November 2021

ver.di geht mit der Forderung von 100 Euro Gagenerhöhung in die Tarifrunde, die Produzentenallianz bietet in zwei Stufen 40 und 30 Euro jeweils zum Jahresanfang 2022 und 2023. Uneinigkeit besteht auch zur Laufzeit eines Tarifabschlusses.

Am 3. November hat die Tarifrunde zwischen der ver.di FilmUnion und der Produzentenallianz zur Gagenerhöhung für die etwa 25.000 Filmschaffenden in deutschen Filmproduktionen begonnen. Mit ver.di kooperiert in den Tarifverhandlungen die Berufsvereinigung Filmton (bvft), sie ist an den Verhandlungen direkt beteiligt. Im ersten Verhandlungstermin gab es bereits einen Austausch der konkreten Vorstellungen und damit auch Zahlen für die Erhöhung der Wochengagen. Die ver.di FilmUnion fordert eine Erhöhung um 100 Euro ab Januar 2022 und eine Laufzeit bis Ende August 2023. Die Produzentenallianz hat dagegen zwei Erhöhungen um je 40 Euro und 30 Euro zu Beginn der nächsten beiden Jahre angeboten und eine deutlich längere Laufzeit bis zur Jahresmitte 2024 gefordert.

„Filmschaffende sind wie alle Arbeitnehmer*innen von stark steigenden Lebenshaltungskosten betroffen und führen berufsbedingt sogar ein überdurchschnittlich mobiles und damit kostenträchtigeres Leben. Dem muss durch kräftige Tariferhöhungen zum nächstmöglichen Zeitpunkt ab Januar Rechnung getragen werden. Dafür sind wir auch bereit, eine längere Laufzeit über ein Jahr hinaus bis August 2023 zu akzeptieren. Die Produzentenallianz überzieht deutlich, wenn sie eine um fast ein weiteres Jahr längere Laufzeit festschreiben will, wartet aber bereits im ersten Verhandlungstermin mit ersten Erhöhungsnageboten auf. Das immerhin macht leicht optimistisch, es könnte zu einer schnellen Verhandlungslösung und einem baldigen Abschluss kommen“ erklärt Matthias von Fintel als ver.di-Verhandlungsführer.

Zudem schlägt die ver.di FilmUnion vor, dass nach dem eigentlichen Tarifabschluss über die Gagenerhöhung zwischen den Tarifparteien über die Veränderung der Gagentabelle gesprochen wird. Neue Berufe sollen aufgenommen und bestehende Bezeichnungen angepasst und aktualisiert werden. Dies hat die Produzentenallianz ebenfalls befürwortet und stimmt einer speziellen Tarifarbeitsgruppe von Expert*innen zu, die bis Mitte 2022 zu Ergebnissen kommen soll. Bereits vorher fordert die ver.di FilmUnion die Aufnahme der Tätigkeit Script Supervisor als optionale Gagenposition für solche Film- und Serien-Produktionen, in denen dieses spezialisierte Berufsbild zum Einsatz kommt. Die Produzentenallianz lehnt diese Forderung ab, solange es keine klare Abgrenzung zum Berufsbild Script Continuity geben sollte.

Die Verhandlung wird am 23. November in München fortgesetzt.


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